Leben mit der Energiewende. Leben ohne Energiekosten. Das war der O-Ton der gestrigen Veranstaltung im Kulturforum Dabendorf. Eingeladen haben die Stadt Zossen und die Elektro Rümpel & Sohn GmbH. Ziel war es, ein Angebot für Interessierte zu schaffen, wie ein Leben mit erneuerbaren Energien funktionieren kann. Was sind die Möglichkeiten, aber auch welche Hürden es noch gibt.

Der Einladung sind mehr als 60 interessierte Gäste gefolgt. Nach einer Einführung vom Filmemacher Frank Farenski begann der Film. Zu sehen waren Beispiele wie Menschen und Unternehmen ihre Eigenenergieversorgung organisieren. Wie aktiver Klimaschutz aussieht: Sei es im Einfamilienhaus oder gleich ein ganzer Straßenzug, der sich autark macht. Dabei sparen die Menschen nicht nur hohe Energiekosten - ihnen können Preissteigerungen im Energiemarkt in Zukunft fast gleichgültig sein. Die Bürgerenergiewende macht das möglich. Und gleichzeitig ist die Eigenenergieversorgung auch das Gebot der Stunde. Denn die CO2-Emissionen steigen nach wie vor weltweit. Dabei gibt es keinerlei ökologische Spielräume mehr für höhere CO2-Emissionen. Ganz im Gegenteil! Faktisch gesehen müssen die weltweiten CO2-Emissionen spätestens 2030 bei Null sein.

Vor allem ist es ein motivierender Film: Wir alle können die Energiewende machen! Es ist nicht nur ein Projekt des Umweltschutzes, sondern auch und gerade ein Projekt des bürgerlichen Selbstbewusstseins. Menschen, die Herr über ihre eigene Energieversorgung sind, sind weniger abhängig und frei. Selbst die Wirtschaft hat das Thema für sich positiv entdeckt.

Der Film präsentiert eine Reihe namhafter Experten. Dr. Andreas Piepenbrink, Ingenieur und Chef des Hauskraftwerke-Herstellers E3/DC, hat die Tiefen des Energiesystems verstanden und kann wie kein anderer Experte die neue Energiewelt erklären. Hans-Josef Fell, Präsident der EnergyWatchgroup, skizziert den Weg zu 100 Prozent Erneuerbare Energie. Dr. Franz Alt, Fernsehjournalist, ordnet das Thema ethisch ein. Holger Laudeley zeigt, wie man ganze Straßenzüge autark macht. Nicht zuletzt zeigt Bert Rümpel, Geschäftsführer der Elektro Rümpel & Sohn GmbH, anhand der Familie Knöpke wie Photovoltaik bei einem Neubau eines Wohnhauses funktioniert. Um nur einige Fachleute des Films zu nennen.

Auch das brandaktuelle Thema Bidirektionalität wurde im Film aufgegriffen. Die Bidirektionalität ermöglicht es, dass Auto und Haus sich gegenseitig versorgen. Denn die große Batteriekapazität im Auto wird im alltäglichen Fahrbetrieb kaum ausgenutzt und lässt so für die Hausversorgung mitbenutzen. Im Film wird an einem praktischen Beispiel gezeigt, wie es heute schon funktioniert. Damit greift der Film die aktuellen Entwicklungen in der Energiewende auf. Denn mit der Bidirektionalität können die Bürgerinnen und Bürger ihre Eigenversorgung nun vervollständigen.

Im Anschluss des Films gab es eine Gesprächsrunde mit dem Filmemacher und Moderator Frank Farenski, der Zossener Bürgermeisterin Wiebke Şahin-Schwarzweller, dem Klimaschutzbauftragten der Stadt Zossen Mario Holland, dem Geschäftsführer von Elektro Rümpel Bert Rümpel und dem freiberuflichen Berater von KlimaKommunal Udo Schmermer. Die Gäste konnten ihre Fragen zu den Themen des Films stellen. Dabei ging es u.a. um aktuelle Gesetze und Bestimmungen, die die Umsetzbarkeit oftmals erschweren können, aber auch um die Perspektive, welche Bestimmungen zu erwarten sind. Wann wird Bidirektionales Laden massentauglich und Erfahrungswerte zu den verschiedenen Technologien wurden ausgetauscht. Besonders interessant war die Ausführung zum Stand des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Zossen. Weitere Gespräche wurden bei einem kleinen Buffet geführt. Dabei standen auch weiterhin die Gesprächspartner zu Verfügung.

Für uns war eine rundum gelungene Veranstaltung. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Stadt Zossen für die gute Zusammenarbeit!

Kleiner Tipp:
Am Mittwoch, den 06.03.24 findet ab 17.30 Uhr im Dabendorfer Kulturforum der 2. Klimaschutz-Workshop statt. Gestalten Sie die Zukunft von Zossen aktiv mit! Die Stadt Zossen lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein.

Weiterführende Links:
Leben mit der Energiewende